Lange vor meiner Geburt waren meine zwei Menschen der Meinung sich endlich, nach fast 17 Jahren, ein entsprechend geeignetes Wohnumfeld geschaffen zu haben, um sich ihren langjährigen Wunsch nach mir erfüllen zu können. Am Anfang stand noch gar nicht so genau fest, welcher Rasse ich überhaupt angehören sollte. Das die Wahl auf mich fiel, habe ich ursprünglich eigentlich meiner Farbe zu verdanken. Meinen Menschen gefiel nämlich die Blueline der Rasse American Staffordshire. Aber wegen den zu erwartenden Schwierigkeiten, aufgrund der vielen falschen Vorurteile zum Wesen dieser Rasse, war die Suche lange nicht zu Ende. Auf der Suchen nach blauen Hunden, die nicht zu klein, aber auch nicht zu groß werden, tauchte irgendwann meine Rasse „Thai Ridgeback“ auf. Und wir sind ja nun wirklich eine stolze Rasse mit edlem Wesen und beeindruckender Ausstrahlung. Ab da gingen die Recherchen erst richtig los. Es gab wichtige Fragen zu klären.
- Welches Wesen kann man von uns erwarten?
- Welche Besonderheiten ergeben sich daraus für unsere Erziehung, Haltung und Pflege?
- Woher bekommt man einen Schlumpf wie mich aus kontrolliertem Anbau?
Gleich zu Beginn dämpfte die oft anzutreffende Meinung, dass wir Thais, wegen unserem ursprünglichen und außergewöhnlichen Wesen, nicht für “Hunde-Anfänger“ geeignet wären, etwas die Begeisterung. Sollte man sich vorher für 10 – 12 Jahre einen “Übungshund“ zulegen, oder wie war das gemeint? Zum Glück haben sich meine Menschen davon nicht gleich ganz abschrecken lassen. Die Suche nach Züchtern unserer Rasse verwies sehr häufig auf das benachbarte Polen, Tschechien oder die Slowakei. Aber irgendwie hatten meine Menschen bei diesen Züchtern immer das ungute Gefühl, dass es dort mehr um Geld als um die Liebe zur Rasse geht. Seriöse Züchter in Deutschland fanden meine Menschen nicht mal ein Duzend. Eine Züchterin hat dann aber ihr Interesse geweckt. Ingrid, der Mensch meiner Eltern, hat auf Ihrer Internetseite sehr viele ehrliche und wichtige Informationen zu uns Thais preisgegeben und meine Eltern mit Wesen, Charakter und Herkunft umfangreich beschrieben. Das Ingrid für mich und meine Geschwister von den potentiellen Adoptiveltern eine etwas tiefergehende “Selbstauskunft“ zu unserem zukünftigem Zuhause verlangte, hat meinen Menschen sehr gefallen. Ich hab gehört, das Telefonat nach der “Bewerbungs-E-Mail“ meiner Menschen, hat wohl mehr als eine Stunde gedauert. Dabei wurde viel geklärt. Und auch die Bedenken von wegen „Hunde-Anfänger“ konnten recht einfach ausgeräumt werden: “Es ist besser sich unvorbelastet, aber gut informiert auf uns Thais einzulassen“ war sinngemäß Ingrids Meinung als dieses Thema zur Sprache kam. Das schien dann auch meinen Menschen plausibel … besser so, als mit einer falschen Erwartung aus den Erfahrungen mit immerschwanzwedelnden Retrievern oder schelmig-schlitzohrigen Drahthaarfoxels gleich von Anfang an Fehler zu machen. Ingrid und meine Menschen verstanden sich sofort super, deshalb durften meine Menschen meine Eltern auch schon lange vor meiner Zeugung ein paar Mal besuchen. Da meine Mama Magic und mein Papa Camaan die beiden potentiellen Adoptiveltern auch gleich mochten und nebenbei sich und unserer Rasse alle Ehre machten, stand der Entschluss fest:
Ich sollte werden!
Von diesem Zeitpunkt an hat der tägliche Gedanke meiner Menschen an mich alles in die Wege geleitet. Seit Februar 2018 zappelten die Beiden und hofften, dass meine Mama, wie in den letzten Jahren, auch in diesem Jahr im Frühjahr/Sommer Lust auf Nachwuchs bekommt. Aber nix da, ausgerechnet diesmal nicht! Scheinbar wollten mich meine Eltern von Anfang an perfekt machen, denn die Vorbereitungen waren sehr langwierig. Erst nach knapp 8 Monaten waren sie abgeschlossen. Anfang Oktober waren dann meine Eltern aber der Meinung die Umsetzung in Angriff nehmen zu können…und nach zwei Monaten bester Versorgung und Pflege durch Mama und Ingrid, ging unter uns Geschwistern auch schon die Diskussion um die Reihenfolge beim Absprung los. Hier sieht man meine Mama Magic … und die Beule beim Kringel bin ich. Ich hatte es auf Absprungplatz Nr. 3 geschafft.
Mein Bruder Charo, der Dickste von uns, hat die Frage: “ Wer darf als Erster?“ klar für sich entschieden, hat dann aber auch gleich erst einmal den Ausgang verstopft. Als er es dann endlich geschafft hatte, konnte sich meine Schwester Chara gerade noch so mit durchschmuggeln, aber dann ging erst mal über eine Stunde nix mehr. Als Nächster durfte ich … und kaum waren fünf Stunden um, hatten wir es alle geschafft, meine fünf Geschwister und ich. Es fühlte sich am Anfang irgendwie komisch an … kühler und irgendwie jede Menge Platz auf einmal…